Unser Wald hat die Aufgabe Holz als vielseitigen, natürlichen Rohstoff zu liefern. Von diesem Rohstoff verbrauchen wir gegenwärtig allein in der Bundesrepublik Deutschland doppelt soviel wie wir aus den heimischen Wäldern nutzen. Trotz dieses Defizits wäre es zu kurz gedacht das Waldmanagement nur auf die Holzproduktion auszurichten, denn es sollen alle unsere - teils widersprüchlichen - Anforderungen an den Wald mit Weitsicht ausgeglichen werden. Dazu müssen wir unsere Wälder so bewirtschaften und pflegen, dass sowohl ihre Schutz- und Gemeinwohlleistungen als auch ihre Holzerzeugnisse auf ganzer Fläche gleichzeitig und ständig gesichert werden. Die Forstleute sprechen dann von einer nachhaltigen Wirtschaft. Waldwirtschaft ist so ein aktiver Beitrag zum Umwelt- und Klimaschutz.
Aus ökonomischer Sicht ist die Rentabilität der Forstwirtschaft gering, denn das in den Holzvorräten investierte Kapital (Saatgut, Arbeitslohn etc.) ist hoch‚ die Zeitdauer von der Anlage bis zur Nutzung kann Generationen umspannen und die Erträge sind demgegenüber bescheiden. Waldbesitz ist daher hauptsächlich wegen der damit verbundenen Wertbeständigkeit der Kapitalanlage interessant.
Sollte man daher lieber gleich ganz auf die Holzproduktion verzichten? Diesem Gedanken mangelt es ebenfalls an Weitsicht, da der Holzbedarf in Deutschland nur zur Hälfte aus heimischen Wäldern gedeckt und der Rest importiert wird. Zwar wächst Holz im Gegensatz zu vielen anderen Rohstoffen laufend in bemerkenswerter Menge nach, doch hat nicht nur unsere Geschichte deutlich gezeigt, das der Bedarf mit wachsendem Lebensstandard und steigenden Bevölkerungszahlen stetig zunimmt und eine Übernutzung die besten Holzvorräte aufzehren kann. Damit wird nicht nur die Holzproduktion vernichtet, sondern wir werden auch aller jener Geschenke beraubt, die uns der Wald darüber hinaus gewährt.
weiter zum Wald und die Wasserversorgung
© 1999-2015 - Tolja Mack, Wald-und-Forst.de - Impressum